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Ein Jubiläum der besonderen Art

Am 18. April 1994 erfuhr die Öffentlichkeit zum ersten Mal vom Bahnprojekt Stuttgart 21. Im Betrieb ist der Bahnhof noch immer nicht...

 

Projekt-Gegner und -Befürworter wie Gangolf Stocker und der ehemalige Bahnchef Heinz Dürr sind heute noch grundsätzlich anderer Meinung.

Der 18. April 1994 ist ein ganz besonderes Datum in der Geschichte des Bahnprojekts Stuttgart 21. In einer Pressekonferenz präsentieren Ministerpräsident Erwin Teufel, Bahnchef Heinz Dürr, Stuttgarts Oberbürgermeister Manfred Rommel und Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann das Projekt Stuttgart 21 der Öffentlichkeit. Wichtigster Punkt: Der Hauptbahnhof soll unter die Erde verlegt werden. Das freiwerdende Gleisfeld soll für den Städtebau genutzt werden.

"Tolle Verkehrsanbindung"

Der ehemalige Bahnchef Heinz Dürr war damals dabei, als Stuttgart 21 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Er ist nach wie vor von dem Milliardenprojekt überzeugt. "Eine tolle Verkehrsanbindung. Dass man schneller von Stuttgart nach Ulm und München kommt", so Dürr am Donnerstag im SWR. Außerdem bekomme Stuttgart durch die Tieferlegung des Hauptbahnhofs mehr Platz. Und: "Die Umstiegszeiten werden wesentlich vereinfacht."

Trotz langer Planungs- und Bauzeit und der enorm gestiegenen Kosten ist Dürr überzeugt davon, dass Stuttgart 21 kommt. "Stuttgart 21 wird fertig gebaut", sagt er heute und zitiert Einstein. "Die reinste Form des Wahnsinns ist, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich alles ändert."

"Verbrechen an der Stadt Stuttgart"

Dass Stuttgart 21 fertig gebaut wird, glaubt auch Gangolf Stocker. "Da bin ich ausnahmsweise einer Meinung mit Dürr", lacht er - einer der bekanntesten Gegner von Stuttgart 21. "Ich war der Überzeugung - und bin es eigentlich heute noch - dass sie so lange weiterbauen werden, wie es noch irgendwie geht." Dann aber würden die wirklichen Probleme auftauchen. "Ich nehme an, der Anhydrit wird arbeiten. Wie das gut gehen soll, weiß ich wirklich nicht." Stocker hat sich 2011 vom aktiven Widerstand gegen das Projekt verabschiedet. An seiner Überzeugung hat sich aber nichts geändert, sein Fazit zum Bahnprojekt fällt vernichtend aus. "Stuttgart 21 ist ein organisiertes Verbrechen an der Stadt Stuttgart. Und an der Eisenbahn."

 

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